Ein Rückblick –
interessant und spannend
Der Ursprung des Rotkreuz-Museums ist auf Gerhard Gebuhr zurückzuführen,
der es 1984 gründete. Er war von 1959 – 1981 Kolonnenführer der
Sanitätskolonne 1. In dieser Zeit wurde seine Sammelleidenschaft geweckt.
Zahlreiche Rotkreuz-Utensilien verstorbener Kameraden oder Geräte, die nicht
mehr im Dienst einsetzbar waren, wurden bei Herrn Gebuhr zur Aufbewahrung
abgegeben. Die Sammlung wurde stetig größer. Damit war die Idee von Herrn
Gebuhr ein Museum zu gründen geboren. Die Gegenstände im Museum sollten für
die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben und das Gedankengut des
Roten Kreuzes und seines Gründers Henry Dunant weiter gegeben werden. Der
damalige Vorstand um Generaldirektor Heinz Tschech, dem Chefarzt des
Kreisverbandes Dr. med. Hans Birkner und dem Kreiskolonnenführer Manfred
Sperber unterstützte dieses Anliegen. Am 14. Juli 1984 war es dann soweit.
Das Rotkreuz-Museum wurde im Rahmen einer Feierstunde auf dem Gelände des
Kreisverbandes eröffnet. Auf 120 m2 Ausstellungsfläche wurde die Geschichte
des Roten Kreuzes erstmalig in Nürnberg gezeigt. Durch die Präsenz von Herrn
Gebuhr auf Jubiläumsfeiern anderer Sanitätskolonnen und Veranstaltungen
wuchs das Interesse am Museum und damit die Anzahl der Gegenstände. Schnell
wurde das Museum auch über die Nürnberger Stadtgrenze hinaus bundesweit
bekannt.
Durch die vielen Spenden und Leihgaben von Exponaten wurde die anfängliche
Ausstellungsfläche bald zu klein. 1991 erfolgte die erste Erweiterung des
Museums durch den Umzug in das ehemalige Hausmeisterhaus. 1994 wurde dann
mit großem ehrenamtlichen Engagement der Unterstellraum für die historischen
Krankenwagen des Roten Kreuzes gebaut.
Zur Mitfinanzierung des Museums begann man im Jahre 1993 mit der
Durchführung von Spielzeugbörsen. Diese finden bis heute mehrmals im Jahr
statt und sind bei Sammlern sowohl regional als auch überregional sehr
beliebt.
Am 13. September 2001 übergab Herr Gebuhr die Leitung des Museums an Herrn
Günther Herold. Er war bereits viele Jahre engagierter Mitstreiter von Herrn
Gebuhr und maßgeblich an der Museumsarbeit beteiligt.
Im Jahr 2002 wurde auf Vorschlag des Museumsleiters Herrn Herold der
Beschluss des Vorstandes gefasst, einen Förderkreis für das Museum zu
gründen. Ziel und Aufgabe des Förderkreises ist es, auch in Zukunft die
Entwicklung des Roten Kreuzes anschaulich darzustellen und historisch
wertvolle Objekte zu unterhalten. Als Schirmherrin des Förderkreises konnte
Mizzi Wöhrl gewonnen werden. Mit großem Engagement setzt sie sich für das
Museum ein.
Von Dezember 2003 bis März 2004 fand ein großer Umbau im Museum statt. Die
Wände bekamen einen neuen Anstrich, Zimmer wurden mit gespendeten Vitrinen
neu ausgestattet und mit neuen Inhalten belegt. Mit großen ehrenamtlichen
Engagement der Museumsmitarbeiter wurde diese Leistung vollbracht.
Heute
Das Rotkreuz-Museum Nürnberg besitzt mit einer Ausstellungsfläche von 500 m2
die bundesweit umfangreichste Sammlung (einschließlich Fahrzeugschau) über
das Rote Kreuz. Zur Zeit gibt es 12 Museen in Deutschland. Im Rahmen der
Feierlichkeiten am nächsten Wochenende wird in Nürnberg auch die Tagung der
Museumsleiter aller Rotkreuz-Museen in Deutschland stattfinden.
Förderkreis
Vom Anfang bis heute haben zahlreiche Spender und Leihgeber und vor allem
viele Rotkreuzkameraden das Museum unterstützt. Ein herzliches Dankeschön
dafür an alle !
Besonders bedanken möchten wir uns bei Frau und Herrn Wöhrl sowie Frau
Dr. Birkner, die uns in großzügiger Weise unterstützten.

Fahrzeugübergabe an
Museumsleiter Günther Herold (v.l.): Frau Wöhrl, Herr Herold, Herr
Wöhrl
Bestes Beispiel dafür ist die heutige
Übergabe des Ford FK 1000. Es kam 1999 in einem schlechten Zustand nach
Nürnberg. Das Auto ist Baujahr 1960 und wurde im Katastrophenschutz in
Garmisch-Partenkirchen eingesetzt. 5 Jahre hat die Restauration des Autos
gedauert. Viel Geduld und Ausdauer waren nötig, um die notwendigen Mittel
zusammen zu bekommen. Dabei tatkräftig unterstützt hat Herr Wöhrl. Im
letzten Jahr zu seinem 90. Geburtstag hatte er Freunde und Bekannte gebeten,
das Museum mit einer Spende zu unterstützen anstatt Geburtstagsgeschenke zu
kaufen. Heute steht nun dieses Prachtstück hier und wird die Sammlung als
Blickpunkt sicher bereichern. Der Schlüssel wurde von Frau Wöhrl an den
Museumsleiter Herrn Herold übergeben.
Allen Museumsmitarbeitern gilt für ihre
Tätigkeit eine besondere Anerkennung und Respekt. Mit Stolz können sie auf
das Geschaffene blicken. Das Museum so wie es sich heute hier präsentiert
ist ein Kleinod in der Museumslandschaft und das nicht nur in Nürnberg. |